Therapie

Die logopädische Therapie beinhaltet auch die individuelle prä- und postoperative Beratung und Betreuung von kehlkopflosen Patienten und deren Angehörigen.Eine therapeutische Begleitung bei der Krankheitsbewältigung ist in dieser Krisensituation wichtig und wird vom I.R.L. und den LogoNet-Partnern ebenfalls angeboten.
Folgende Ersatzstimmtechniken werden nach medizinischer Möglichkeit und individuellem Bedarf erarbeitet:
Alle Techniken der Stimmrehabilitation erfordern begleitend therapeutische Maßnahmen zur Tonusregulation und Erarbeitung einer costoabdominalen Atmung.
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Oesophagusersatzstimme (Speiseröhrenersatzstimme) nach klassischer Laryngektomie

Therapieschritte:

  • Anbahnung
    – des Ructus mittels unterschiedlicher Methoden (Inhalation, Injektion, Verschlusslautinjektion)
  • Stabilisierung
    – einer konstanten, flüssigen Ösophagus-Tongebung mit möglichst geringem Atemgeräusch
    – der Koordination von Tongebung, Atmung und Artikulation
    – einer möglichst großen Modulationsbreite und Stimmdynamik
  • Transfer
    – Übungen zum Einsatz der Ersatzstimme im Alltag

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Oesophagusersatzstimme mittels Shunt-Ventil (chirurgische Stimmrehabilitation)

Therapieschritte:

  • Erarbeitung der methodischen Parameter
    – Stomaverschluss
    – Anblasedruck
    – Koordination von Phonation und Artikulation
  • evtl. Anpassung eines Tracheostomaventils, das dem Patienten eine Stimmgebung ohne Fingerverschluss ermöglicht
  • Übungen zum Einsatz der Ersatzstimme im Alltag

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Stimmgebung mittels elektronischer Sprechhilfe (z.B. SERVOX® digital)

Therapieschritte:

  • Vermittlung der Handhabung der elektronischen Sprechhilfe
    – Ansatzstelle
    – individuelle Anpassung des Gerätes bzgl. Tonhöhe
    und Lautstärke
    – Koordination von Tongebung, Atmung und Artikulation
    – evtl. Einsatz der Betonungstaste oder Intonation
  • Übungen zum Transfer in unterschiedlichen Gesprächssituationen
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